In vielen Motorradforen im Internet wird diskutiert, wie lange ein Reifen eigentlich halten sollte. Die Frage kann bis zum Ende unserer Tage diskutiert werden, man wird auf keine allgemeingültige Überzeugung kommen. Zu viele Faktoren spielen eine Rolle.
Zuallererst ist es eine Frage des persönlichen Fahrstils, der Reifengröße und -breite sowie der Leistung der Maschine. So kann ein und derselbe Reifen auf dem Hinterrad der gleichen Maschine bereits nach 5.000 km abgefahren sein und bei einem anderen Fahrer würde er noch mal die gleiche Laufleistung halten.
Entscheidend ist bei Reifen, dass sie vor der gesetzlichen Verschleißgrenze gewechselt werden. Die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe liegt bei 1,6 mm. Aber schon weit vor dieser Verschleißgrenze nimmt der so genannte "Grip" ab. Unter Grip versteht man die Haftwirkung eines Reifens auf der Straße. Besonders bei Regen und Nässe und in Kurven verliert ein Reifen mit jedem Millimeter weniger Profil an Grip. Letztlich ist es eine Frage des persönlichen Sicherheitsempfindens, wann ein Reifen definitiv getauscht werden sollte. Aber jeder erfahrene Motorradfahrer, der einmal erlebt hat, wie sein gewohnt guter Reifen in einer heiklen Situation kleine Ausrutscher zuließ, wird sich im Sinne der Sicherheit lieber früher als später einen neuen Satz Reifen besorgen.